Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK)

Definition des Technologiefeldes

Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) verbinden die Bereiche Energie und Information und ermöglichen dadurch steuerbare Systeme mit einer Vielzahl von Erzeugungs- oder Verbrauchskomponenten. Dies wirkt sich stark auf die Gesamtarchitektur des Energiesystems und in der Konsequenz auf Werkzeuge, Geschäftsmodelle und Nutzungsverhalten aus. Architektonisch können IuK-Systeme grob in zwei Klassen eingeteilt werden:

  • Einerseits sind dies zentral organisierte Systeme wie Plattformen, auf denen Messdaten gesammelt werden, Abrechnungsprozesse stattfinden oder auch im Fall von virtuellen Kraftwerken Einsatzplanungen vorgenommen werden.
  • Auf der anderen Seite stehen dezentral aufgebaute Systeme, welche auf Signale beispielsweise aus dem Netzbetrieb oder von Energiemärkten reagieren können, hierfür aber über eigene, interne Logik und Betriebsstrategien verfügen.

In beiden Fällen besteht ein ausgeprägter Bedarf nach effizienter Datenübertragung, Speicherung und Verarbeitung, jedoch ergeben sich durch die differierenden Architekturansätze unterschiedliche Anforderungen zum Beispiel an Art, Geschwindigkeit und Effizienz von Optimierungsalgorithmen.

Aktueller Stand der Technologie

Die Forschung bezüglich IuK im Kontext der Energiewende spannt ein Feld auf, das von der Übertragung von bereits in anderen Bereichen entwickelten Technologien bis hin zu völlig neuartigen Konzepten reicht. Als relevante Forschungsbereiche lassen sich dabei gegenwärtig die Technologiefelder: a) Zustandsbestimmung und Prognosen, b) Anbindung und Aggregation, c) Metering und d) Dataprocessing identifizieren. Hinzu kommen Querschnittsfragestellungen wie Resilienz, IT-Safety & Security, Datenhoheit und -schutz. Insgesamt hat sich der Charakter der Forschungsprojekte in den letzten Jahren zu komplexeren Strukturen hin gewandelt. Gerade im Bereich der angewandten Forschung gilt es, neben den Bedürfnissen der Forschungspartner auch und vor allem aus der Industrie marktwirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen in die Überlegungen einzubeziehen. Je komplexer die Fragestellung, desto umfangreicher der notwendige Integrationsgrad.

Quellen

Viebahn, P.; Zelt, O.; Fischedick, M.; Hildebrand, J.; Heib, S.; Becker, D.; Horst, J.; Wietschel, M.; Hirzel, S. (2018): Technologien für die Energiewende. Politikbericht an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Wuppertal, Karlsruhe, Saarbrücken.


Grundlage dieser Zusammenfassung: Mackensen, R. (2017): Technologiebericht 7.3 Informations- und Kommunikationstechnologien.